Dienstag, 30. Juni - nachmittags

Nachdem wir uns während des Mittagessens über den vorhergegangenen Vortrag von Bischof Dr. Felix Genn austauschen konnten, folgte im direkten Anschluss der zweite Vortrag, „Kirche- Geld- Werte“ von Ludger Woltering und Joachim Kubina (DKM), sodass uns danach ein größerer Zeitraum für unsere freizeitlichen Aktivitäten zur Verfügung stand.
Wie gewohnt wurden die Referenten in einem kurzen Gespräch vor der eigentlichen Präsentation vorgestellt, damit wir uns nicht nur thematisch einstellen, sondern auch Fragen an die Referenten vorbereiten konnten. Für den Nachmittag fiel mir diese Aufgabe zuteil. Dann berichteten uns die beiden Referenten generell von der DKM und im Folgendem besonders von der Vereinbarkeit kirchlicher und christlicher Werte mit den Finanzgeschäften der Bank.
Um den generellen Aspekt kurz wiederzugeben: Die DKM ist eine Genossenschaftsbank und gehört mit einer Bilanzsumme von über 4 Mrd.€ zu den größten Genossenschaftsbanken Deutschlands. In Münster beschäftigt die DKM rund 130 Mitarbeiter und betreut rund 3.300 katholische Einrichtungen sowie 22.000 Privatkunden. Dadurch, dass es sich bei der DKM um eine Genossenschaftsbank handelt, welche sich zusätzlich auf die katholische Kirche und deren Mitarbeiter beschränkt, kann sie im Verhältnis zu regulären Banken eine relativ hohe Dividende ausschütten.
Wenn man nun den Fokus auf die Werte der DKM legt, wird man den Begriffen „Nachhaltige Geldanlage“ und „Nachhaltigkeitsfilter“ begegnen. Um ihr Geld in „nachhaltige“ Wertpapiere zu investieren, zieht die DKM Non-profit-Organisationen wie EIRIS (Ethical Investment Research Service) und Vigeo zu Rate. Diese sind Analyseunternehmen, die mögliche Anlagestellen wie Unternehmen oder sogar Länder nach nachhaltigen und ethischen Kriterien analysieren und beurteilen.
Da besonders Nachhaltigkeit ein oft sehr subjektiv betrachtetes Thema ist, finde ich die Lösung der DKM nachvollziehbar, eine unabhängige Organisation zu beauftragen, weltweite mögliche Geldanlagen zu bewerten, um die späteren Investments auch für die Kunden nachvollziehbar zu gestalten.
Insgesamt war der Vortrag der DKM sehr aufschlussreich und gab mir die Möglichkeit, zu erkennen, dass der Geldhandel auch gute Seiten haben kann, wenn man weiß, wie man investieren soll.

Nach Beendigung des Vortrags hatten wir den ganzen Nachmittag frei, da der nächste Vortrag von Anushan Kanagarasa erst nach dem Abendessen stattfand. Diese Zeit nutzten wir, um mit einem Teil unserer Bezugsgruppe in die Stadt und an den Aasee zu gehen. Im Anschluss daran besuchten wir das LWL-Museum für Kunst und Kultur, in dem zu der Zeit Werke des Künstlers Norbert Tadeusz ausgestellt wurden. Er ist mit seinen großformatigen Bildern von Gegenständen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und weiblichen Figuren, die oft in extremen und unnatürlichen Körperhaltungen dargestellt waren, einer der wichtigsten figurativen Maler seiner Generation.

Abschließend kann ich sagen, dass ich diesen Nachmittag sowohl wegen des lehrreichen Vortrages als auch wegen des interessanten Ausfluges in die Stadt sehr schön fand.

Von Jasemin