Montag, 15. Juli

Ruprecht Polenz mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern

Der Tag begann mit einem kurzen Morgenimpuls, in dem wir uns auf den kommenden Tag vorbereitet und gebetet haben. Nach dem darauffolgenden Frühstück haben wir – die zehn Teilnehmer der diesjährigen Sommerakademie und Regens Hartmut Niehues – uns in unserem Tagungsraum getroffen und ein Teilnehmer stellte der restlichen Gruppe den ersten Referenten des Tages, Herrn Ruprecht Polenz, etwas genauer vor. Im Plenum haben wir dann mögliche Fragestellungen an den Referenten hinsichtlich des von ihm dargestellten Themenfeldes gesammelt. Besonders haben wir uns dann im anschließenden Gespräch mit Herrn Polenz mit den Themen der Friedensschaffung und Friedenssicherung, gerade in der heutigen Zeit, die durch Populismus und Nationalismus stark beeinflusst wird, beschäftigt und sind dabei sowohl auf die Europäische Union als ein Mittel für Frieden, als auch auf mögliche Gefahren von außen für diesen Frieden durch zum Beispiel andere Nationen eingegangen. Als einer der Kerngedanken des Gespräches ergab sich die Aufforderung von Herrn Polenz, bei der Schaffung einer nachhaltigen und vor allem friedlichen Gesellschaft auf individuelle Weise mitzuwirken und Entwicklungsprozesse positiv zu unterstützen. Dieser Anreiz wurde durch eine weitere Fragerunde zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel dem Brexit oder der Zeit von Herrn Polenz als Generalsekretär der CDU, verstärkt. Besonders deutlich wurde uns durch dieses Gespräch auch, dass Frieden keinesfalls als selbstverständlich angesehen werden darf und dass man sich für ihn einsetzen muss.

Nach dem anschließenden Mittagessen erfolgte das Gespräch mit Herrn Prof. Stefan Schlatt von der Universität Münster. Auch hier haben wir zunächst im Plenum Informationen zu seiner Person und seinem Themengebiet - der Reproduktionsmedizin – zusammengetragen. Themen in der folgenden Unterhaltung waren insbesondere seine wissenschaftliche Arbeit in der Reproduktionsmedizin sowie das Zusammenspiel von Biologie und Theologie in seinem Leben, da Herr Schlatt beide Fächer studiert hat und Ende 2018 zum ständigen Diakon geweiht worden ist. Diese Kombination von Wissenschaft und Theologie war besonders interessant zu beobachten und hat neue Ansichten über die Vereinbarkeit von Medizin und Ethik vermittelt. Weiter haben wir uns mit anderen ethischen und moralischen Fragen, wie zum Beispiel der Frage nach dem Zeitpunkt des Beginns des Lebens beschäftigt. Dabei wurde insbesondere die Komplexität dieses Themas deutlich und dass noch sehr viel an einer rechtlich, ethisch und moralisch legitimen Lösung für die bestehenden Probleme gearbeitet werden muss.

Nach diesem äußerst aufschlussreichen Gespräch wurden wir von Regens Hartmut Niehues durch den St.-Paulus-Dom in Münster geführt. Dabei hat es besonderen Spaß gemacht, auf verschiedenste Details hingewiesen zu werden, welche man vorher selbst nicht erkannt hat. So war zum Beispiel die astronomische Uhr und ihre Funktionsweise ein Thema.

Auf diese Führung folgte das Abendessen. Nach einer erneuten kurzen Pause erzählte uns Antoine Capucci, ein Medizinstudent der Universität Münster aus Aleppo, etwas über die Situation der Menschen in Syrien und ihren Perspektiven im dortigen Krisengebiet. Dabei ging er auch auf die Maßnahmen für eine gelingende Integration seitens der Auswandernden und der Einheimischen anhand seiner persönlichen Erfahrungen ein und sprach auch über die Bedeutung der Kirche hierbei.

Nach diesem ereignisreichen Tag trafen wir uns in der Kapelle des Borromaeums, um den Tag Revue passieren zu lassen und erneut über die vielen besonderen Erfahrungen und Ereignisse in einer Abendrunde nachzudenken.

Schließlich haben wir den Abend zusammen als Gruppe entspannt ausklingen lassen.

Von Marc